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   VG Berlin, 13.04.2018 - 10 K 529.17 A   

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VG Berlin, 13.04.2018 - 10 K 529.17 A (https://dejure.org/2018,11453)
VG Berlin, Entscheidung vom 13.04.2018 - 10 K 529.17 A (https://dejure.org/2018,11453)
VG Berlin, Entscheidung vom 13. April 2018 - 10 K 529.17 A (https://dejure.org/2018,11453)
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Wird zitiert von ... (9)Neu Zitiert selbst (12)

  • BVerwG, 20.02.2013 - 10 C 23.12

    Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft; Ahmadis; Flüchtlingsanerkennung; Folgeverfahren;

    Auszug aus VG Berlin, 13.04.2018 - 10 K 529.17
    Es kommt darauf an, ob in Anbetracht dieser Umstände bei einem vernünftig denkenden, besonnenen Menschen in der Lage des Betroffenen Furcht vor Verfolgung hervorgerufen werden kann (vgl. zum Vorstehenden BVerwG, Urteile vom 20. Februar 2013 - 10 C 23.12 - juris Rn. 32 und vom 7. September 2010 - 10 C 11.09 - juris Rn. 14 f. sowie näher zur qualifizierten Betrachtungsweise Beschluss vom 7. Februar 2008 - 10 C 33.07 - juris Rn. 37).

    Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts kann auch der unter dem Druck drohender Verfolgung erzwungene Verzicht auf eine Glaubensbetätigung die Qualität einer Verfolgung im Sinne des § 3 Abs. 1 AsylG erreichen, je nachdem, wie der Einzelne seinen Glauben lebt und ob die verfolgungsträchtige Glaubensbetätigung für ihn ein zentrales Element seiner religiösen Identität bildet und daher für ihn unverzichtbar ist (vgl. BVerwG, Beschl. v. 25.08.2015 - 1 B 40/15 -, juris Rn. 11; vgl. auch BVerwG, Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 -, juris Rn. 26, 30).

    Nach den demnach hier anzuwendenden Kriterien reicht es nicht aus, dass der Asylbewerber eine enge Verbundenheit mit seinem Glauben hat, wenn er diesen - jedenfalls im Aufnahmemitgliedstaat - nicht in einer Weise lebt, die ihn im Herkunftsstaat der Gefahr der Verfolgung aussetzen würde (BVerwG, Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 -, juris Rn. 30 f.).

    Praktiziert er hingegen seinen Glauben, dann ist entscheidend, ob diese Form der Glaubensausübung für den Betroffenen zur Wahrung seiner religiösen Identität besonders wichtig ist und nicht nur etwa deshalb erfolgt, um die Anerkennung als Flüchtling zu erreichen (BVerwG, Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 -, juris Rn. 31).

    Maßgeblich ist dabei, wie der einzelne Gläubige seinen Glauben lebt und ob die verfolgungsträchtige Glaubensbetätigung für ihn persönlich nach seinem Glaubensverständnis unverzichtbar ist (BVerwG, Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 -, juris Rn. 29).

    Die Strafverfolgung bzw. unmenschliche oder erniedrigende Behandlung muss dem Betroffene jedenfalls aber auch tatsächlich mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit drohen (BVerwG, Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 -, juris Rn. 32).

    Die religiöse Identität als innere Tatsache lässt sich nur aus dem Vorbringen des Asylbewerbers sowie im Wege des Rückschlusses von äußeren Anhaltspunkten auf die innere Einstellung des Betroffenen feststellen (BVerwG, Beschl. v. 25.08.2015 - 1 B 40/15 -, juris Rn. 14; Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 -, juris Rn. 31; Bay. VGH Beschl. v. 01.12.2015 - 13a ZB 15.30224 -, juris Rn. 7; Nds. OVG, Urt. v. 07.09.2015 - 9 LB 98/13 -, juris Rn. 34; jeweils m.w.N.).

    Bei der Prüfung der inneren Tatsache, ob eine Person eine ausgeübte oder unterdrückte religiöse Betätigung ihres Glaubens für sich selbst als verpflichtend zur Wahrung ihrer religiösen Identität empfindet, ist das Regelbeweismaß der vollen Überzeugung des Gerichts anzulegen; eine hinreichend substantiierte Darlegung, die einer Plausibilitätsprüfung genügt, ist nicht ausreichend (BVerwG, Beschl. v. 25.08.2015 - 1 B 40/15 -, juris Rn. 13; Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 -, juris Rn. 30; Nds. OVG, Urt. v. 07.09.2015 - 9 LB 98/13 -, juris Rn. 34 m.w.N.).

  • BVerwG, 25.08.2015 - 1 B 40.15

    Aufklärungsrüge; Beweismaß; Glaubensfreiheit; Flüchtlingsanerkennung; kirchliches

    Auszug aus VG Berlin, 13.04.2018 - 10 K 529.17
    Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts kann auch der unter dem Druck drohender Verfolgung erzwungene Verzicht auf eine Glaubensbetätigung die Qualität einer Verfolgung im Sinne des § 3 Abs. 1 AsylG erreichen, je nachdem, wie der Einzelne seinen Glauben lebt und ob die verfolgungsträchtige Glaubensbetätigung für ihn ein zentrales Element seiner religiösen Identität bildet und daher für ihn unverzichtbar ist (vgl. BVerwG, Beschl. v. 25.08.2015 - 1 B 40/15 -, juris Rn. 11; vgl. auch BVerwG, Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 -, juris Rn. 26, 30).

    Von einem Erwachsenen, der sich zum Bekenntniswechsel entschlossen hat, darf im Regelfall erwartet werden, dass er mit den wesentlichen Grundzügen seiner neuen Religion vertraut ist; welche Anforderungen im Einzelnen zu stellen sind, richtet sich vorwiegend nach seiner Persönlichkeit und seiner intellektuellen Disposition (OVG NRW, Beschl. v. 27.04.2016 - 13 A 854/16.A -, juris Rn. 10; vgl. auch BVerwG, Beschl. v. 25.08.2015 - 1 B 40/15 -, juris Rn. 14).

    Auch kann erwartet werden, dass er insoweit schlüssige und nachvollziehbare Angaben zu den inneren Beweggründen für die Konversion machen kann (BVerwG, Beschl. v. 25.08.2015 - 1 B 40/15 -, juris Rn. 14).

    Die religiöse Identität als innere Tatsache lässt sich nur aus dem Vorbringen des Asylbewerbers sowie im Wege des Rückschlusses von äußeren Anhaltspunkten auf die innere Einstellung des Betroffenen feststellen (BVerwG, Beschl. v. 25.08.2015 - 1 B 40/15 -, juris Rn. 14; Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 -, juris Rn. 31; Bay. VGH Beschl. v. 01.12.2015 - 13a ZB 15.30224 -, juris Rn. 7; Nds. OVG, Urt. v. 07.09.2015 - 9 LB 98/13 -, juris Rn. 34; jeweils m.w.N.).

    Bei der Prüfung der inneren Tatsache, ob eine Person eine ausgeübte oder unterdrückte religiöse Betätigung ihres Glaubens für sich selbst als verpflichtend zur Wahrung ihrer religiösen Identität empfindet, ist das Regelbeweismaß der vollen Überzeugung des Gerichts anzulegen; eine hinreichend substantiierte Darlegung, die einer Plausibilitätsprüfung genügt, ist nicht ausreichend (BVerwG, Beschl. v. 25.08.2015 - 1 B 40/15 -, juris Rn. 13; Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 -, juris Rn. 30; Nds. OVG, Urt. v. 07.09.2015 - 9 LB 98/13 -, juris Rn. 34 m.w.N.).

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 27.04.2016 - 13 A 854/16

    Voraussetzungen für die Annahme einer Verfolgungsgefährdung bei einer Berufung

    Auszug aus VG Berlin, 13.04.2018 - 10 K 529.17
    (a) Eine Abwendung vom Islam kann eine Verfolgungsgefahr begründen (vgl. OVG NRW, Beschl. v. 27.04.2016 - 13 A 854/16.A -, juris Rn. 18), auch bei Hinwendung zu keiner anderen Religion, sondern vielmehr zu einer atheistischen Weltanschauung (vgl. etwa auch VG Magdeburg, Urt. v. 30.09.2014 - 5 A 193/13 -, juris S. 6, 10).

    Damit sich ein Asylbewerber erfolgreich auf eine Verfolgungsgefährdung mit der Begründung berufen kann, er sei in Deutschland zu einer in seinem Herkunftsland bekämpften Religion übergetreten, muss festgestellt werden können, dass die Hinwendung zu der angenommenen Religion auf einer festen Überzeugung und einem ernst gemeinten religiösen Einstellungswandel und nicht auf Opportunitätserwägungen beruht, und dass der neue Glaube nunmehr die religiöse Identität des Schutzsuchenden prägt (vgl. OVG NRW, Beschl. v. 27.04.2016 - 13 A 854/16.A -, juris Rn. 8).

    Der Schutzsuchende muss sich aus voller innerer Überzeugung von seinem bisherigen Bekenntnis gelöst und dem anderen Glauben zugewandt haben; alleine der formale Übertritt zum Christentum durch eine Taufe genügt grundsätzlich nicht (OVG NRW, Beschl. v. 27.04.2016 - 13 A 854/16.A -, juris Rn. 10).

    Andererseits kann nicht verlangt werden, dass der Konvertierte so fest im Glauben steht, dass er bereit ist, in seinem Herkunftsland für den Glauben selbst schwere Menschenrechtsverletzungen hinzunehmen (OVG NRW, Beschl. v. 27.04.2016 - 13 A 854/16.A -, juris Rn. 10).

    Von einem Erwachsenen, der sich zum Bekenntniswechsel entschlossen hat, darf im Regelfall erwartet werden, dass er mit den wesentlichen Grundzügen seiner neuen Religion vertraut ist; welche Anforderungen im Einzelnen zu stellen sind, richtet sich vorwiegend nach seiner Persönlichkeit und seiner intellektuellen Disposition (OVG NRW, Beschl. v. 27.04.2016 - 13 A 854/16.A -, juris Rn. 10; vgl. auch BVerwG, Beschl. v. 25.08.2015 - 1 B 40/15 -, juris Rn. 14).

  • OVG Niedersachsen, 07.09.2015 - 9 LB 98/13

    Unmenschliche oder erniedrigende Behandlung in der Islamischen Republik

    Auszug aus VG Berlin, 13.04.2018 - 10 K 529.17
    Die religiöse Identität als innere Tatsache lässt sich nur aus dem Vorbringen des Asylbewerbers sowie im Wege des Rückschlusses von äußeren Anhaltspunkten auf die innere Einstellung des Betroffenen feststellen (BVerwG, Beschl. v. 25.08.2015 - 1 B 40/15 -, juris Rn. 14; Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 -, juris Rn. 31; Bay. VGH Beschl. v. 01.12.2015 - 13a ZB 15.30224 -, juris Rn. 7; Nds. OVG, Urt. v. 07.09.2015 - 9 LB 98/13 -, juris Rn. 34; jeweils m.w.N.).

    Bei der Prüfung der inneren Tatsache, ob eine Person eine ausgeübte oder unterdrückte religiöse Betätigung ihres Glaubens für sich selbst als verpflichtend zur Wahrung ihrer religiösen Identität empfindet, ist das Regelbeweismaß der vollen Überzeugung des Gerichts anzulegen; eine hinreichend substantiierte Darlegung, die einer Plausibilitätsprüfung genügt, ist nicht ausreichend (BVerwG, Beschl. v. 25.08.2015 - 1 B 40/15 -, juris Rn. 13; Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 -, juris Rn. 30; Nds. OVG, Urt. v. 07.09.2015 - 9 LB 98/13 -, juris Rn. 34 m.w.N.).

  • BVerwG, 27.04.2010 - 10 C 5.09

    Abschiebungsverbot; Anspruchsgrundlage; Beweismaß; beachtliche

    Auszug aus VG Berlin, 13.04.2018 - 10 K 529.17
    Dies ist im Sinne einer widerlegbaren tatsächlichen Vermutung zu verstehen (vgl. BVerwG, Urteil vom 27. April 2010 - 10 C 5.09 - juris Rn. 23).
  • BVerwG, 16.04.1985 - 9 C 109.84

    Beiordnung eines Rechtsanwalts als Prozeßbevollmächtigter

    Auszug aus VG Berlin, 13.04.2018 - 10 K 529.17
    Auch wenn hinsichtlich der zu treffenden Prognose, ob die Gefahr einer Verfolgung droht bzw. die Gefahr einer Verfolgungswiederholung nicht auszuschließen ist, eine beachtliche Wahrscheinlichkeit ausreicht, ändert dies nichts daran, dass das Gericht von der Richtigkeit seiner gewonnenen Prognose drohender Verfolgung die volle richterliche Überzeugung erlangt haben muss (vgl. BVerwG, Urteil vom 16. April 1985 - 9 C 109.84 - juris Rn. 17).
  • BVerwG, 13.02.2014 - 10 C 6.13

    Abnahme von Fingerabdrücken; Änderung des Asylverfahrensgesetzes;

    Auszug aus VG Berlin, 13.04.2018 - 10 K 529.17
    Hierfür bedarf es einer hinreichenden Tatsachengrundlage (vgl. BVerwG, Urteil vom 13. Februar 2014 - 10 C 6.13 - juris Rn. 18).
  • VGH Bayern, 01.12.2015 - 13a ZB 15.30224

    Verwaltungsgerichte, Aufklärungspflicht, Verfahrensmangel, Gerichtskosten,

    Auszug aus VG Berlin, 13.04.2018 - 10 K 529.17
    Die religiöse Identität als innere Tatsache lässt sich nur aus dem Vorbringen des Asylbewerbers sowie im Wege des Rückschlusses von äußeren Anhaltspunkten auf die innere Einstellung des Betroffenen feststellen (BVerwG, Beschl. v. 25.08.2015 - 1 B 40/15 -, juris Rn. 14; Urt. v. 20.02.2013 - 10 C 23/12 -, juris Rn. 31; Bay. VGH Beschl. v. 01.12.2015 - 13a ZB 15.30224 -, juris Rn. 7; Nds. OVG, Urt. v. 07.09.2015 - 9 LB 98/13 -, juris Rn. 34; jeweils m.w.N.).
  • VG Lüneburg, 13.06.2017 - 3 A 136/16

    Atheismus; Atheist; Ghazni; Hazara; Kreuz; psychische Erkrankung; Tattoo

    Auszug aus VG Berlin, 13.04.2018 - 10 K 529.17
    Diese Maßstäbe für eine Konversion sind - wie oben bereits ausgeführt - im Grundsatz auf eine Abwendung von einer Religion, ggf. mit einer Hinwendung zum Atheismus, übertragbar (vgl. auch VG Lüneburg, Urteil vom 13. Juni 2017 - 3 A 136/16 -, juris m.w.N.).
  • BVerfG, 27.01.2015 - 1 BvR 471/10

    Ein pauschales Kopftuchverbot für Lehrkräfte in öffentlichen Schulen ist mit der

    Auszug aus VG Berlin, 13.04.2018 - 10 K 529.17
    Art. 4 GG garantiert in Absatz 1 die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses, in Absatz 2 das Recht der ungestörten Religionsausübung; dabei enthalten beide Absätze des Art. 4 GG ein umfassend zu verstehendes einheitliches Grundrecht, das sich etwa auch auf Äußerungsformen des weltanschaulichen Lebens erstreckt (vgl. BVerfG, Beschl. v. 27.01.2015 - 1 BvR 471/10 -, juris Rn. 85).
  • BVerwG, 07.02.2008 - 10 C 33.07

    Widerruf der Flüchtlingsanerkennung (Irak); Vorabentscheidung; überschießende

  • BVerwG, 07.09.2010 - 10 C 11.09

    Feststellung eines Abschiebungsverbots; Beweiserleichterung des Art. 4 Abs. 4 der

  • VG Cottbus, 06.11.2020 - 3 K 1379/16

    Afghanistan: Flüchtlingseigenschaft zuerkannt wegen Abkehr vom Islam

    Eine Abwendung vom Islam kann eine Verfolgungsgefahr begründen (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschl. v. 27. April 2016 - 13 A 854/16.A -, juris, Rn. 18), auch bei Hinwendung zu keiner anderen Religion, sondern vielmehr zu einer atheistischen Weltanschauung (vgl. so auch: VG Berlin, Urt. v. 13. April 2018 - VG 10 K 529.17 A - , juris, Rn. 22, m.w.N.).

    Deshalb ist nicht nur für vom Islam zum Christentum konvertierte Afghanen, sondern auch für Atheisten - also für Ungläubige - davon auszugehen, dass sie mit den entsprechenden staatlichen bzw. vor allem nichtstaatlichen Diskriminierungen durch die eigene Familie oder ihr Wohnumfeld bis hin zur Todesstrafe bedroht werden, falls ihr Abfall vom Glauben bzw. ihr blasphemisches Verhalten in Afghanistan bekannt wird (vgl. Schweizerische Flüchtlingshilfe, Update der SFH-Länderanalyse, Afghanistan: Gefährdungsprofile, 30. September 2020, S. 13 f.; BFA, Anfragenbeantwortung der Staatendokumentation, Afghanistan, Aktuelle Lage von Konvertiten, 23. Juli 2020; ACCORD, Afghanistan: Apostasie, Blasphemie, Konversion, Verstoß gegen islamische Verhaltensregeln, gesellschaftlich Wahrnehmung von RückehrerInnen aus Europa, 15. Juni 2020, S. 4 ff.; EASO Country Guidance: Afghanistan, Guidance Note and common analysis, Juni 2019, S. 68 f.; UNHCR-Richtlinien zur Feststellung des internationalen Schutzbedarfs afghanischer Asylsuchender vom 30. August 2018, S. 72 f.; EASO, Informationsbericht über das Herkunftsland, Afghanistan, Gezielte Gewalt gegen Individuen aufgrund gesellschaftlicher und rechtlicher Normen, Dezember 2017, S. 24 ff.; vgl. im Übrigen auch mit weiteren Nachweisen: VG Berlin, Urt. v. 13. April 2018 - VG 10 K 529.17 A -, juris, Rn. 22; VG Würzburg, Urt. v. 26. April 2016 - W 1 K 16.30268 -, juris, Rn. 23; VG Magdeburg, Urt. v. 30. September 2014 - 5 A 193/13 MD -, juris).

    Auch in einer Stadt wie Kabul ist es auf Dauer nicht zu verheimlichen, wenn eine Person nicht muslimischen Glaubens ist (vgl. VG Berlin, Urt. v. 13. April 2018 - VG 10 K 529.17 A -, juris, Rn. 3 1 ; VG Magdeburg, Urt. v. 30. September 2014 - 5 A 193/13 MD, juris, m.w.N.).

  • VG Cottbus, 20.11.2020 - 3 K 1379/16
    Eine Abwendung vom Islam kann eine Verfolgungsgefahr begründen (vgl. OVG Nordrhein-Westfalen, Beschl. v. 27. April 2016 - 13 A 854/16.A -, juris, Rn. 18), auch bei Hinwendung zu keiner anderen Religion, sondern vielmehr zu einer atheistischen Weltanschauung (vgl. so auch: VG Berlin, Urt. v. 13. April 2018 - VG 10 K 529.17 A -, juris, Rn. 22, m.w.N.).

    Deshalb ist nicht nur für vom Islam zum Christentum konvertierte Afghanen, sondern auch für Atheisten - also für Ungläubige - davon auszugehen, dass sie mit den entsprechenden staatlichen bzw. vor allem nichtstaatlichen Diskriminierungen durch die eigene Familie oder ihr Wohnumfeld bis hin zur Todesstrafe bedroht werden, falls ihr Abfall vom Glauben bzw. ihr blasphemisches Verhalten in Afghanistan bekannt wird (vgl. Schweizerische Flüchtlingshilfe, Update der SFH-Länderanalyse, Afghanistan: Gefährdungsprofile, 30. September 2020, S. 13 f.; BFA, Anfragenbeantwortung der Staatendokumentation, Afghanistan, Aktuelle Lage von Konvertiten, 23. Juli 2020; ACCORD, Afghanistan: Apostasie, Blasphemie, Konversion, Verstoß gegen islamische Verhaltensregeln, gesellschaftlich Wahrnehmung von RückehrerInnen aus Europa, 15. Juni 2020, S. 4 ff.; EASO Country Guidance: Afghanistan, Guidance Note and common analysis, Juni 2019, S. 68 f.; UNHCR-Richtlinien zur Feststellung des internationalen Schutzbedarfs afghanischer Asylsuchender vom 30. August 2018, S. 72 f.; EASO, Informationsbericht über das Herkunftsland, Afghanistan, Gezielte Gewalt gegen Individuen aufgrund gesellschaftlicher und rechtlicher Normen, Dezember 2017, S. 24 ff.; vgl. im Übrigen auch mit weiteren Nachweisen: VG Berlin, Urt. v. 13. April 2018 - VG 10 K 529.17 A -, juris, Rn. 22; VG Würzburg, Urt. v. 26. April 2016 - W 1 K 16.30268 -, juris, Rn. 23; VG Magdeburg, Urt. v. 30. September 2014 - 5 A 193/13 MD -, juris).

    Auch in einer Stadt wie Kabul ist es auf Dauer nicht zu verheimlichen, wenn eine Person nicht muslimischen Glaubens ist (vgl. VG Berlin, Urt. v. 13. April 2018 - VG 10 K 529.17 A -, juris, Rn. 31; VG Magdeburg, Urt. v. 30. September 2014 - 5 A 193/13 MD, juris, m.w.N.).

  • VG Saarlouis, 27.11.2019 - 5 K 2326/17

    Asylrecht: Flüchtlingsanerkennung eines afghanischen Staatsangehörigen

    Dies entspricht überdies ständiger verwaltungsgerichtlicher Rechtsprechung.(vgl. Hessischer VGH, Urteil vom 24.06.2010 - 8 A 290/09.A - VG Meiningen, Urteil vom 24.03.2011 - 8 K 20215/10 Me - VG Trier, Urteil vom 26.10.2011 - 5 K 493/11 TR - VG Würzburg, Urteil vom 16.02.2012 - W 2 K 11.30264 - VG Gelsenkirchen, Urteil vom 28.07.2014 - 5a K 5864/13.A - VG Hannover, Urteil vom 09.06.2015 - 7 A 7278/13 - VG Würzburg, Urteil vom 30.09.2016 - W 1 K 16.31087 - VG Aachen, Urteil vom 24.03.2017 - 7 K 2021/16.A - VG Magdeburg, Urteil vom 14.08.2017 - 4 A 305/17 - VG Augsburg, Urteil vom 25.09.2017 - Au 5 K 17.31653 - VG Würzburg, Urteile vom 31.01.2018 - W 1 K 16.32648 - und vom 23.04.2018 - W 1 K 18.30052 - VG Potsdam, Urteil vom 03.04.2018 - VG 7 K 2679/16.A - VG Berlin, Urteil vom 13.04.2018 - VG 10 K 529.17 A - VG des Saarlandes, Urteil vom 18.07.2018 - 5 K 770/17 -, alle zit. nach juris).
  • OVG Bremen, 05.12.2018 - 2 LA 220/18

    Fünf-Monats-Frist bei Zustellung des Urteils - Fünf-Monats-Frist

    Auch hier ist zu prüfen, ob die Ablehnung religiöser Einstellungen identitätsprägend für den Betroffenen ist (VG Magdeburg, Urteil vom 18.06.2018 - 4 A 461/17 -, Rn. 15, juris; VG Berlin, Urteil vom 13.04.2018 - VG 10 K 529.17 A -, Rn. 23, juris; VG Lüneburg, Urteil vom 13.06.2017 - 3 A 136/16 -, Rn. 32, juris).
  • VG Gelsenkirchen, 26.11.2018 - 20a K 5697/17

    Asyl, Flüchtling, Afghanistan, Gruppenverfolgung, Hazara, Konversion,

    vgl. VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 5. Dezember 2017 - A 11 S 1144/17 -, juris Rn. 67 ff.; VG Berlin, Urteil vom 13. April 2018 - VG 10 K 529.17 A - VG Würzburg, Urteile vom 28. Februar 2018 - W 1 K 17.31954 -, vom 21. Februar 2018 - W 1 K 16.32723 -, und vom 31. Januar 2018 - W 1 K 16.32648 -, jeweils zitiert nach juris.
  • VG Saarlouis, 27.11.2019 - 5 K 2398/17

    Flüchtlingsanerkennung eines afghanischen Staatsangehörigen aufgrund Konversion

    Dies entspricht überdies ständiger verwaltungsgerichtlicher Rechtsprechung.(vgl. Hessischer VGH, Urteil vom 24.06.2010 - 8 A 290/09.A - VG Meiningen, Urteil vom 24.03.2011 - 8 K 20215/10 Me - VG Trier, Urteil vom 26.10.2011 - 5 K 493/11 TR - VG Würzburg, Urteil vom 16.02.2012 - W 2 K 11.30264 - VG Gelsenkirchen, Urteil vom 28.07.2014 - 5a K 5864/13.A - VG Hannover, Urteil vom 09.06.2015 - 7 A 7278/13 - VG Würzburg, Urteil vom 30.09.2016 - W 1 K 16.31087 - VG Aachen, Urteil vom 24.03.2017 - 7 K 2021/16.A - VG Magdeburg, Urteil vom 14.08.2017 - 4 A 305/17 - VG Augsburg, Urteil vom 25.09.2017 - Au 5 K 17.31653 - VG Würzburg, Urteile vom 31.01.2018 - W 1 K 16.32648 - und vom 23.04.2018 - W 1 K 18.30052 - VG Potsdam, Urteil vom 03.04.2018 - VG 7 K 2679/16.A - VG Berlin, Urteil vom 13.04.2018 - VG 10 K 529.17 A - VG des Saarlandes, Urteil vom 18.07.2018 - 5 K 770/17 -, alle zit. nach juris).
  • VG Saarlouis, 29.08.2018 - 5 K 338/17

    Verfolgung bei einer Rückkehr nach Afghanistan wegen Abfall vom islamischen

    VG Würzburg, Urteile vom 31.01.2018 - W 1 K 16.32648 - und vom 23.04.2018 - W 1 K 18.30052 - VG Berlin, Urteil vom 13.04.2018 - VG 10 K 529.17 A - für den Fall der Konversion u. A. Hessischer VGH, Urteil vom 24.06.2010 - 8 A 290/09.A - VG Meiningen, Urteil vom 24.03.2011 - 8 K 20215/10 Me - VG Trier, Urteil vom 26.10.2011 - 5 K 493/11 TR VG Würzburg, Urteil vom 16.02.2012 - W 2 K 11.30264 -, VG Gelsenkirchen, Urteil vom 28.07.2014 - 5a K 5864/13.A - und VG Hannover, Urteil vom 09.06.2015 - 7 A 7278/13 - VG Würzburg, Urteil vom 30.09.2016 - W 1 K 16.31087 - VG Aachen, Urteil vom 24.03.2017 - 7 K 2021/16.A - VG Magdeburg, Urteil vom 14.08.2017 - 4 A 305/17 - VG Augsburg, Urteil vom 25.09.2017 - Au 5 K 17.31653 -, VG Potsdam, Urteil vom 03.04.2018 - VG 7 K 2679/16.A -, alle zit. nach juris.
  • VG Magdeburg, 18.06.2018 - 4 A 461/17

    Asyl; Afghanistan: Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft für einen Atheisten -

    Dies ist in der Rechtsprechung allgemein anerkannt, so dass auf die hierzu ergangenen Entscheidungen verwiesen werden kann (vgl. VG Magdeburg, Urteil vom 03.05.2018 - 5 A 77/17 MD; VG D-Stadt, Urteil vom 13.04.2018 - VG 10 K 529.17 A -, juris; VG Würzburg, Urteil vom 31.01.2018 - W 1 K 16.32648 - juris; OVG Nordrh.-Westf., Urteil vom 19.06.2008 - 20 A 3886/05.A -, juris; VG Augsburg, Urteil vom 14.04.2009 - Au 6 K 08.30098 -, juris).
  • VG Meiningen, 14.05.2018 - 5 K 21888/16

    Afghanistan, Atheisten, Apostasie, Sunniten, Paschtunen, Flüchtlingsanerkennung,

    (a) Eine Abwendung vom Islam kann eine Verfolgungsgefahr begründen (vgl. OVG NRW, B. v. 27.04.2016 - 13 A 854/16.A -, juris Rn. 18), auch bei Hinwendung zu keiner anderen Religion, sondern vielmehr zu einer atheistischen Weltanschauung (vgl. VG Berlin; U. v. 13.04.2018 - VG 10 K 529.17 A -, Rn. 34, juris; VG Magdeburg. 1 t. v. 30.09.2014 - 5 A 193/13 -, juris).
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